Große Wattwanderung mit Hafenrundgang im Osthafen/ Fischereihafen in Norddeich.
Die etwas andere Wattexkursion in einem Lebensraum, der geprägt ist vom Wechsel der Gezeiten.
Sie werden staunen, was Sie so alles erfahren werden über das UNESCO- Weltnaturerbe Wattenmeer, den Hafen Norddeich, den Fischfang, die Großbaustelle in der Deutschen Bucht, über die Salzwiesen- einen Lebensraum voller Superlative und Extreme, den Küstenschutz und Deichbau, über das Watt mit seiner faszinierenden Flora und Fauna u.v.m.
Wir beginnen diese informative Tour im Osthafen/ Fischereihafen vor Norddeich. Eine große Anzahl an Motoryachten, die hier im Sommer ihre Liegeplätze haben, sowie die imposante Norddeicher Krabbenkutterflotte zeigen uns, wie viel unstetes Treiben in diesem kleinen Hafengebiet Tag für Tag zu Wasser und zu Land zu Gange ist. Diese faszinierende Kulisse bietet zu jeder Jahreszeit reizvolle Fotomotive und bei einem ausgedehnten Spaziergang entlang des Hafenbeckens können wir die ein- und auslaufenden Fähren der Frisiaflotte bei ihren Anlegemanövern bestaunen.
Global tätige Unternehmen haben hier im Osthafen ihre Firmenleitzentralen errichtet und planen, bauen, überwachen und unterhalten mit technologisch versierten Ingenieuren die in der Planungsphase stehenden und bereits entstandenen Windparks im Windschatten der Ostfriesischen Inseln und der Deutschen Bucht.
Treffpunkt für die Rundwanderung. Salzwiesenbereiche im Osthafen. Ein Teil der weißen Flotte....
Ein überwältigendes Panorama von den Ostfriesischen Nordseeinseln Juist und Norderney, einfahrende und die Mole verlassende Fähren der weißen Frisia- Flotte sowie Shuttleboote, die ständig zwischen Hafengebiet und den Offshore- Windparks patrolieren und hier vor Anker liegen, führen uns vor Augen, wie viel Flair, Atmosphäre und reges Leben von diesem kleinen Hafenbereich ausgeht.
Norddeicher Krabbenkutterflotte. Reges Leben im Norddeicher Hafen. Shuttleboote der Fa. Northland- Power.
Entlang kleiner Salzwiesenbereiche lernen wir ein Biotop kennen, das im Frühjahr und Herbst Rastplatz bietet für unzählige Zugvögel auf ihrem ständigen Pendelflug zwischen der südlichen und nördlichen Hemisphäre. Trupps von Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufern, Regenpfeifferarten und Großen Brachvögeln bieten diese Salwiesenbereiche Rückzugs- und Ruheoase bei Hochwasser und einen von unzähligen Organismen reich gedeckten Tisch, wenn sich das Wasser wieder gemächlich zurückzieht. Für eine Vielzahl dieser Limikolenarten beginnt dann die Zeit des Überflusses während der Futtersuche. Große Flüge nordischer Gänsearten verbringen den Winter rund um diese Salzwiesenhabitate und laben sich an den absterbenden Pflanzenteilen.
Miesmuscheln und Pazifische Felsenaustern.... ...ein Dasein in friedlicher Koexistenz! Miesmuschelbänke entlang der Westerriege.
Bei Wanderungen im Osthafen haben wir die Möglichkeit, das "echte“ Watt kennen zu lernen. Hier wechseln sich Schlickpassagen mit Mischwattbereichen ab und die Füße sinken auch mal knöcheltief im lockeren Sediment ein. Unzählige, winzige Schlickkrebse und Wattschnecken haben in diesem Wattabschnitt ihre “Weideflächen“.
Auf unserer Wanderung erreichen wir eine ausgediente Busch-/ Steinlahnung, die von Strandkrabben als Versteck und Jagdrevier genutzt wird und sich als Habitat für Seepocken, Strandschnecken und Pazifische Felsenaustern im Strömungsbereich kleiner Priele auszeichnet. Immer ein Grund, hier länger zu verweilen und die spezielle Lebensweise dieser Tierarten kennen zu lernen. Und niemand muss bei dieser Wanderung auf den wohl bekanntesten Bewohner von Mischwattbereichen verzichten- den Sandpierwurm. Seine versteckte Lebensweise zeigt er uns in Form von Einsaugtrichtern und Kothäufchen. Und mit etwas Geduld können wir sehen, wie die Hinterlassenschaften an Höhe und Volumen zunehmen.
Diese Lahnung hat ihren Zweck erfüllt. Wattwurm auf Seepockengehäusen. Was für ein Kontrast- Watt- Küstenschutz- Onshore!